Es ist viel davon geschrieben worden, das die meisten Partnerschaften, Beziehungen und Gemeinschaften zu einem ganz großen Teil auf Abhängigkeit beruhen. Die Gewichtung von Freiheit und Abhängigkeit innerhalb dieser Verbindungen scheint dymanisch zu sein und sich situationsbedingt der einen oder anderen Seite anzunähern. Abhängigkeit scheint so etwas wie eine Naturkostante im Leben der Menschen zu sein. Wir werden in eine Welt hineingeboren und erfahren schon direkt nach der Konzeption -> Abhängigkeit. Angefangen bei der Mutter, die uns austrägt und gebiert bis zu dem Zeitpunkt, wo wir „auf eigenen Füßen stehen“. Auf diesem Weg werden wir erzogen in die Gesetzmäßigkeiten einer abhängigen Welt.
Muß das so sein, weil wir nunmal als Menschen so sind wir wir sind?
Weil wir es nicht anders kennen, vielleicht nie anders erfahren haben? Macht es überhaupt Sinn, darüber nachzudenken, daß das auch anders gehen könnte?
Eine Frage, die ich mir gerade stelle im Hinblick auf die millionenfach erfahrene Abhängigkeit eines Kindes von seinen Eltern und in zweiter Reihe von deren eigenen Abhängigkeiten. Ist es nicht ein Geburtsrecht eines jeden Lebens, all das zu bekommen was es zu seiner Entfaltung braucht? Bedingungslos? Nicht verhandelbar? Was wäre, wenn solch eine Gesetzmäßigkeit auch tatsächlich uneingeschränkt gesetzt wäre? Gäbe es dann überhaubt eine Abhängigkeit oder eine Erfahrung davon? Kann es denn überhaupt so etwas geben wie ein Leben ohne Mangel? Ist so etwas überhaupt erstrebenswert?
Und wie wäre das dann mit unserem Miteinander? Wie würde sich das darstellen?
Und wie ist das mit der tiefen Sehnsucht und dem Verlangen nach dem Gegenüber, ohne den es keine Erfüllung gibt. Wie wäre es, wenn sich diese Notwendigkeit wandeln würde zu einer Selbstverständlichkeit in der menschlichen Begegnung?
Wie würden wir unser Leben gestalten? Auf was hätten wir Lust?
Was würden wir erschaffen?
Wir als Menschen stehen jetzt an einem Punkt, an dem sich ein sich entwickelndes Individuum von den kollektiven Mustern und Regeln der Vergangenheit lösen kann, wenn es sich dafür entscheidet. Das alte Regelwerk hat seinen Sinn in einer Welt, in der die tierische Seele des Menschen das Miteinander dominiert und das Handeln bestimmt. Damit ein Miteinander überhaupt organisierbar ist. Es deutet viel darauf hin, das sich kollektiv ein Wandel vollzieht und der Mensch nun zunehmend die Fähigkeit erlangt, seine Drachen zu reiten und zu beherrschen.
In Zuge dieser Entwicklung dürfen wir uns erlauben, darüber nachzudenken, wie den unter diesen neuen Vorzeichen eine Partnerschaft 2.0 aussehen könnte. Und wenn wir damit in die Schöpferkraft gehen, dann haben wir es schon jetzt in der Hand etwas davon Wirklichkeit werden zu lassen.